Cellosuiten von Johann Sebastian Bach in der Basilika St. Michael, Altenstadt

Am Samstag, dem 27.09.25 um 18.00 Uhr, spielt der Cellist Andreas Thiemig in der Basilika St. Michael in Altenstadt vier Cellosuiten von Johann Sebastian Bach. Der Eintritt ist frei. Die genaue Adresse lautet Basilika, St.-Michael-Str. 4, 86972 Altenstadt.

Johann Sebastian Bach komponierte diese Suiten zwischen 1717 und 1723 während seiner Anstellung in Köthen, diese Zeit war für ihn eine ungemein fruchtbare Schaffensperiode. Von den überlieferten Suiten für das Solocello, die heute zum Repertoire aller Cellisten gehören, waren eigentlich nur fünf dem klassischen Cello zugedacht, dessen Bauart im frühen 18. Jahrhundert schon sehr unseren modernen Instrumenten ähnelte. Die sechste Suite schrieb Bach für die damals verbreitete Viola Pomposa, einer überdimensionierten Bratsche mit wahrscheinlich fünf Saiten, die es heute nur noch als Museumsstück oder Nachbau gibt. Da Cellisten auch dieses phänomenale Stück auf dem Cello vortragen, verlangt es ihnen ein höheres technisches Können in den oberen Lagen ab, die zu Bachs Zeiten eigentlich nicht verwendet wurden. 

Jede Suite enthält nach dem Präludium fünf bis sechs Tanzsätze (je nach Zählung der Menuette), die den im Barock tatsächlich gebräuchlichen Tänzen wie Allemande, Courante, Sarabande, Menuett, Gigue und Bourrée entsprechen. Zusammen mit Bachs unerschöpflichem Melodienreichtum verleiht dieser Aufbau den Werken ihre unglaubliche Musikalität. Dennoch trägt freilich das Konzert mit einem einzigen Soloinstrument durchaus einen kontemplativen Charakter. Die Gesamtdauer aller sechs Suiten mit all ihren Wiederholungen betrüge etwa zweieinhalb Stunden, was den Rahmen an einem späten Samstagnachmittag etwas sprengen würde. Daher erklingen die bekanntesten Suiten 1, 2, 3 und 6, die Dauer übersteigt nicht eine Stunde. Eine andere Zusammenstellung (Suiten 4, 5 und 6) mit demselben Cellisten ist hier zu hören:

J.S.Bach Cello Suiten 4, 5, 6 / Andreas Thiemig, Musik im Crescentiakloster Kaufbeuren  

Andreas Thiemig, Jahrgang 1962, studierte an der Hochschule “Hanns Eisler” in Berlin, war bis 1992 Orchestermusiker und ist seither Freiberufler.