Obwohl sich die Anzahl an Skitourengehern die vergangenen 50 Jahre verzehnfacht hat, ist die Unfallstatistik gleichgeblieben. Gründe dafür: Bessere Ausrüstung. Und der Lawinenlagebericht. Federführend dafür verantwortlich: Dr. Thomas Feistl. Der 40-jährige Hohenpeißenberger leitet seit vier Jahren den Lawinenwarndienst Bayern. Und spricht im großen Interview auf der Roten Couch erstmals öffentlich über sein ganz persönliches Lawinenerlebnis. Aufgrund Lawinengefahr sind all die Skisprungschanzen im Pfaffenwinkel nicht rückgebaut worden. Wir blicken zurück auf eine „schönere Zeit“. Und auf Wettkämpfe mit Volksfestcharakter, die aus heutiger Sicht so weit entfernt liegen wie die Erde vom Mond. Umso schöner, dass eine andere Wintersporttradition noch gelebt wird: Das Hornschlittenrennen in Garmisch-Partenkirchen, stets an Dreikönig, an dem auch wieder der Beinberger Express aus Burggen teilnehmen wird – zum insgesamt neunten Mal!
Immer näher dran an der Neun-Millionen-Euro-Grenze ist derweil die Uniper GmbH beim Bau der bislang teuersten Fischtreppe am Lech. Wobei die Fischaufstiegsanlage wenige Kilometer weiter flussaufwärts nicht weniger aufwändig zu bauen ist. Wir haben uns beide Baustellen, sowohl die in Dessau als auch bei Urspring, genauer angeschaut. Und sind zu dem Entschluss gekommen: Ein Schritt zurück in Richtung Naturbelassenheit ist grundsätzlich eine super Sache. Aber in Zeiten von Inflation, Kriegen und instabiler Regierung 15 Millionen Euro für den vom Aussterben bedrohten Huchen auszugeben?
Der Unterhalt des Heimatmuseums in Reichling ist da wesentlich günstiger. Und allein deshalb einen Besuch wert, weil darin tatsächlich originalerhaltende Lederstiefel von Franz-Josef Strauß aufbewahrt werden. Von historisch ähnlichem Wert sind auch zahlreiche Exponate im Feuerwehrmuseum Andechs vorzufinden – ein Ort, an dem Feuerwehrgeschichte so erlebbar und greifbar gemacht wird wie nirgendwo sonst im bayerischen Oberland. Auch als alte Tradition zu betrachten: Dass im Rahmen einer Eheschließung Er Ihren Namen annimmt. Aber warum eigentlich? Wir haben zwei Paare gesprochen, die sich für den umgekehrten Weg entschieden haben. Einen Hochzeitsbaum haben sie aber nicht bekommen – schließlich wird dieser äußerst seltene Brauch ausschließlich in Peitinger Kreisen gelebt. Einige Kilometer weiter westlich: Das Ostallgäu. Und das wohl beste Jugendblasorchester weit und breit, das in wenigen Monaten gemeinsam mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks ein Konzert im Münchner Showpalast spielen darf. Vor 1800 Zuhörern. Mit keinem Geringeren als Sir Simon Rattle als Dirigent. Und mit mehreren Protagonisten aus dem Verteilgebiet unsers „altlandkreis“-Magazins, das noch vor Heiligabend kostenlos an fast alle hiesigen Haushalte verteilt wird. Unter anderem auch mit leckeren Rezeptideen für hiesige Narren, einer Geschichte mit der Kripo Weilheim und der perfekten Position auf dem Rad, wie aus erster Hand erfahren durfte,
Ihr Johannes Schelle